Süßes aus der Backstube

Die Backwaren sind ein unerlässliches Thema, vor allem wenn Frauen zusammenkommen. Viele backen heute nicht mehr selbst, aber noch vor wenigen Jahrzehnten war die heimische Backstube ein zentrales und wichtiges Thema. In den Bäckereien beziehungsweise Großketten, die den Einzelhandel beliefern, gibt es deutschlandweit fast überall dasselbe. Lediglich die Namen sind unterschiedlich. Von Brötchen über Semmeln bis zu Wecken und noch viele andere Begriffe gibt es allein schon für das morgendlich beliebte Kleingebäck aus Weizenmehl.

Die regionalen Besonderheiten sind leider etwas verschwunden, nur in manchen ländlichen Gegenden hat sie sich noch bewahrt.

So ist es beispielsweise in vielen Teilen Deutschlands üblich, in der Weihnachtszeit selbst Stollen zu backen. Allein die Begriffe und Rezepte dafür sind so vielfältig, wie ein Gebäck nur sein kann. In Thüringen heißt es in manchen Teilen „Schittchen“, in manchen „Schnittchen“, in Dresden „Striezel“, was dem weltbekannten „Striezelmarkt“ seinen Namen gab. Auch „Stolln“ und „Christstolle“ sind gebräuchlich, oder „Christbrot“.

Zudem gibt es besondere Sorten, die nicht überall gebacken werden, und auch oft nur in Bäckereien oder Fabriken, weniger zu Hause. Dies sind beispielsweise Mandelstollen, Quarkstollen, Mohnstollen, Marzipanstollen, Nuss,- oder Rotweinstollen oder sogar Champagnerstollen.

Ähnlich verhält es sich mit den traditionellen Kuchensorten, die früher überall üblich waren, aber mit recht verschiedenen Rezepten bereitet werden. Hier wäre zum Beispiel der Streuselkuchen zu nennen, aber auch Mohn- und Quarkkuchen. Auch besonders in Thüringen, dem „Plätzchen-Land“ verbreitet, ist die Zubereitung von kleinen Köstlichkeiten, die in anderen Gegenden des Landes „Kekse“ genannt werden. Wer in Thüringen „Kekse“ verlangt, wird ein Packung mit rechteckigen, gezackten, maschinell hergestellten Keksen erhalten. Auf das Wort „Plätzchen“ wird dort beispielsweise großer Wert gelegt.

Eine Spezialität der Wiener Küche ist die Sachertorte. Es handelt sich hier um eine Schokoladentorte mit Schokoladenglasur und Marillenmarmelade. Das Wort „Original Sacher-Torte“ ist sogar als Markenzeichen eingetragen und hat daher auch eine feste Rezeptur, wobei es nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland zahlreiche Nachahmungen gibt.

Etwas anders verhält es sich mit der ebenfalls bekannten Köstlichkeit Savarin. Ein Savarin ist ein ringförmiger Kuchen, der mit Alkohol oder Sirup getränkt wird. Man kann ihn zum Dessert oder zum Kaffee servieren, wobei die Rezeptur regional sehr variieren kann. Von Grund auf gleich bei allen Savarins ist, dass der Teig ein weicher Hefe- oder Sandkuchenteig ist, auch ist er häufig mit Früchten garniert und wird gern mit Schlagsahne serviert. Man sieht also, dass vor allem mit Rezepten bei berühmten Leckereien sehr unterschiedlich umgegangen wird.

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